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HIKE O.ringt um
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Antworten auf häufig gestellte Fragen
Warum
lasst Ihr ausgerechnet Songs verreisen?
Weil uns das als allgemeinverständlicher Aufhänger
für ein Projekt geeignet schien, das sich an alle Menschen
richtet. Wir haben keine Ahnung, wer unsere CD finden wird.
Aber mit Musik kann fast jeder etwas anfangen. Wir hätten
auch ein Buch mit unseren digitalen Gemälden auf Reisen
schicken können. Aber Musik ist übergreifender.
Ganz Deutschland klagt über
die Wirtschaftskrise, und Ihr macht so einen Schnickschnack?
Vielleicht gerade deshalb. Immer dann, wenn es enger
wird für die Leute und wenn die Existenzängste allgegenwärtig
werden, besteht die Chance, daß die Menschen es wieder
mehr zu schätzen wissen, wenn jemand eine sympathische
Idee hat, um für gute Laune zu sorgen.
Wie finanziert sich das SONGTRAVEL PROJECT?
Das Experiment ist werbefrei. Und unsere Band, die dafür
ein paar ihrer Songs zur Verfügung stellte, ist unabhängig
von der Industrie. Keiner der Beteiligten hat für seine
Mitarbeit Geld bekommen. Wir haben uns die Aktion aus spielerischer
Neugier und kreativem Idealismus einfallen lassen. Würden
wir nicht immer wieder unser Taschengeld in solche durchgeknallten
Dinge stecken, würden wir uns langweilen.
Was müßte passieren, damit Ihr das Projekt als
erfolgreich bezeichnen würdet?
Es wäre klasse, wenn viele der ausgesetzten CDs tatsächlich
in einen Kreislauf geraten würden, bei dem die Finder
unsere Spielregeln beherzigen, ihre Geschichte hier auf der
Website erzählen und die Songs dann wieder aussetzen.
Je weniger der CDs im Müll landen oder einfach geklaut
werden, umso interessanter kann sich das Reisetagebuch im
Web entwickeln. Und umso spannender ist es auch für
die Besucher der Site, mitzuverfolgen, was die CD alles erlebt.
Im Grunde bemißt sich der Erfolg schon an der Zahl
der Finder, die sich melden und an den zurückgelegten
Kilometern. Aber das eigentlich Spannende ist die Kommunikation,
die sich daraus ergeben soll. Von daher ist es nicht
mehr wichtig, ob man Finder oder einfach Beobachter ist
Wo seht Ihr die größten Hürden für
den Erfolg des Projekts?
Übereifrige Müllmänner, bürokratische Stadtwächter, übersättigte
Berufstätige, oberflächliche Passanten... Der
schwierigste Punkt ist sicher der Moment, in dem jemand
die CD irgendwo
an einem öffentlichen Ort rumliegen sieht. Sobald
der Mensch denkt, das sei Müll oder Werbung oder
eine virenverseuchte Daten-CD, ist für ihn das Projekt
gelaufen. Wir haben uns mächtig Mühe gegeben,
von der Optik her bereits zu signalisieren, daß es
sich hier um ein Experiment handelt, bei dem es nichts
zu befürchten gibt. Ob
uns das gelungen ist, wird sich zeigen.
Wie kann jemand, der die CD nicht findet, einen Eindruck
von dem Inhalt der CD bekommen?
Die Songs dieser CD kann man nicht kaufen. Wer aber wissen
will, wovon die Finder sprechen, hat die Möglichkeit,
in die SONGS-Abteilung unter www.missisraintown.com zu surfen.
Das Flash-Plugin vorausgesetzt kann man in die Stücke
reinhören.
Seid Ihr eigentlich bescheuert? Die Musikindustrie geifert
gegen Raubkopierer und Ihr erlaubt den Leuten das?
Wir finden die Diskussion um die angeblich darbende Musikindustrie
lächerlich. Die GEMA hat z.B. im vergangenen Jahr Rekordumsätze
eingefahren, seltsam, nicht? Daß jede kreative Leistung
ihren Wert hat und das auch der Konsument begreifen soll,
ist vollkommen richtig. Aber die Musikindustrie braucht sich
nicht wundern, daß diesen Wert viele nicht mehr empfinden.
Und daß die Plattenfirmen zu träge waren, rechtzeitig
gute Internetshops für ihre Songs hochzuziehen, rächt
sich zurecht. Wir finden die Entwicklung falsch, den Leuten
keine Platte mehr zu verkaufen sondern nur noch ein Abspielrecht
wie eine Softwarelizenz. Das werden die Menschen hoffentlich
nicht mitmachen. Wenn ich heute die B-Seite einer Single
eines etwas unbekannteren Künstlers suche, werde ich
nur in den Web-Tauschbörsen fündig. Die Industrie
verkauft mir diesen Song nicht mal. Selber schuld, wenn ich
dann nach der nächstbesten Quelle greife. Das Thema
ist für eine F.A.Q-Seite natürlich zu umfangreich.
Aber wir als Künstler gehen mit unserer Band MISSIS
RAINTOWN einen unabhängigen Weg alleine schon deshalb,
weil wir nicht mit einer Plattenfirma zusammenarbeiten könnten,
die unsere CDs mit einem Kopierschutz versieht. Solange Menschen
unsere Musik kopieren, mögen sie sie. Das ist für
eine Band immer die wichtigste Form von Anerkennung.
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